Wortgirlanden

17. April - Immer noch heißt die Zeit jetzt Corona-Krise...

Immer noch heißt die Zeit jetzt Corona-Krise. Ein Tag gibt dem anderen die Hand. Ich bin gesund. So fühl ich mich. Hysterie und arge Schockstarre sind nicht mein Ding.

Der Frühling lässt uns sein blaues Band um die Ohren flattern, die Meisen an meinem Vogelhäusle genießen geflügelte Freuden wie noch nie.Ich frage mich, was so ein munteres Vögelein mit Verrücktheit zu tun haben soll. Eine Meise zu haben ist doch ein Geschenk.

Ja, trotz alledem, Vorsicht ist geboten. Das mit dem andauernden Händewaschen beobachte ich als neue Erfahrung. Dabei wird auch viel Hand-creme verbraucht. Die Geschmeidigkeit der Hände gewinnt an Bedeutung. Hände geben, Hände nehmen.

Die innewohnende Möglichkeit des Mitgefühls kann über das Geben der Hände neu belebt werden. Die Leute erwachen aus der Schockstarre und ich erlebe eine wunder-volle Solidaritätsbewegung. Sogar in Schwaben, da wo die Bewohner mit den geizigen Schotten verglichen werden, gibt es beispielsweise eine spontane Nachbarschaftshilfe, sogar mit Nachbarn, die sich jahrelang ignoriert haben.

Gedanken von d’r Alb ra oder Wortgirlanden
im Home-Office zusammengesponnen
von Dietlinde Ellsässer

Wir werden als Menschen geboren, aber das Menschlich-Werden gilt es zu üben. In der Krise sitzen wir alle in einem Boot. Wir sehen uns, nehmen uns gegenseitig wieder wahr. So ist es auch jetzt verwunderlich, dass trotz Ansteckungsgefahr und disziplinierter Distanz-Ansage die Menschen sich näher kommen.

Auch ich erlebe eine große zugeneigte Bewegung von Fans, Freunden und Familie. Ich bekam die Tage eine Spenden-Schatulle überreicht, die mich sprachlos gemacht hat. Ich saß da, geschüttelt und gerührt vor lauter Freude, und kam nur pö à pö wieder aus dem Staunen heraus, hinein in die grenzenlose Dankbarkeit.

Vielleicht wird ja die Vision wahr: Dass, wenn das alles vorbei ist, der Mensch sich gewandelt hat. Auch das Schulsystem würde dann entrümpelt und es gäbe das Schulfach Empathie. Wir dürfen alle eine Meise haben und beherbergen in unseren inneren Landkarten die Erfahrung des ansteckungs-freudigen Wir-Gefühls.

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