Wortgirlanden

21. August - Es gibt keine alles entscheidende Wahrheit

Es gibt keine alles entscheidende Wahrheit, es gibt nur das Leben mit seinen merkwürdig schillernden Vieldeutigkeiten. Corona hat viele Wahrheiten ans Licht gebracht. In diesen Zeiten der allgemeinen Verunsicherung könnte der Mensch sich ganz neu erfinden.Die Zukunft braucht einen tröstlichen Anschluss. Hinein ins Neu-Land, statt Urlaub im Fernweh-Pool. Gewohntes bleiben lassen. Ade Bequemlichkeit. Tschüss Sicherheit. Schaffen wir das?

Wir sind alle ein bisschen „Pink Lady“. Wie dieser „Designerapfel“, dem eine konstante Qualität abverlangt wird, und als Exklusivsorte sehr verhätschelt werden muss. Das Jetzt, in dem wir „hängen“, wird vom Corona- Virus kontrolliert. Ein kleines Virus wird zum Riesen, der einem Angst macht wie im Märchen. Wir sind aus dem vertrauten Gleis geschubst worden. Eine seiltänzerische Balance hilft in Zeiten der Krise, das tröstliche Weiter-Gehen zu finden. Sie kann wieder geübt werden, die Balance.

Praktisch auf jedem Baumstamm, der sich liegend, im Wald, ausschnauft. Auch auf Spielplätzen geht das mit dem Balancieren-Üben ganz gut. Und dann gibt’s ja noch Slackline, dieses gespannte Band zwischen Baum und Baum. Ach was für ein inwendiger Jubel, wenn der Seiltanz gelingt. Und was für ein Gelächter, wenn nicht. Übung macht auch hier die Meisterin.

Gedanken von d’r Alb ra oder Wortgirlanden
im Home-Office zusammengesponnen
von Dietlinde Ellsässer

Ist die Welt tatsächlich aus den Fugen? Und alles Leben zerbrechlicher geworden? Geht es jetzt nicht mehr darum, das Beste zu erreichen, sondern darum, das Schlimmste zu verhüten? Was bedeutet Verlust? Was verlieren wir? Was gewinnen wir? Ein buddhistischer Mönch sagte einmal: „Alles, was ich in den zwanzig Jahren als Mönch gelernt habe, kann ich in einem Satz zusammenfassen: Was entsteht, vergeht auch wieder. Das weiß ich.“

Also raus aus der angstengen Sicherheit. Raus aus der Routine heißt, die kindliche Unschuld wiederzuentdecken. Leinen los für verrückte Ideen, die wieder Schwung ins Leben bringen. Leckere Sachen aus der Küche fremder Länder kochen und mit Schmackes auf den mittäglichen Schwaben-Tisch gestellt. Spielplatzsand in die Schuhe streuen und Strandgefühle feiern. Auf spitzigen Wegen barfuß gehen. Eine Wanne voller Meersalz in den Garten stellen und darin ein Sitzbad nehmen. Da muss keinmal ein Handtuch auf dem Liegestuhl geparkt werden. Und die Ruhe im Geviert ist das Gute, das so nah liegt.

Auf Waldeinwärts-Wegen ist es auch erlaubt, mal einen Troll hinter einer Tanne zu sehen. Die Phantasie ist kein „Designerprodukt“. Alles ist im Wunderland möglich. Auch alte Kinderbücher hervorzukruschteln und in der Hängematte oder auf einem Waidmann-Hochsitz lesen. Zum Beispiel was von Astrid Lindgren: „Die Brüder Löwenherz“, „ Ronja Räubertochter” oder das Rosenresli, ja das ist von jemand anderem. Das kenne ich noch von ganz ganz früher, als meine kindliche Unschuld noch an eine behütete Welt geglaubt hat. Das können, dürfen wir immer noch.

In der Buchhandlung kann ein neues, feines, filigranes Kinderbuch erstanden werden – auch für uns Erwachsene eine einzige Freude:

„Der Riesentöter“ von Iain Lawrence.

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